Postindustrielle oder industrielle Dienstleistungsgesellschaft: Wohin treibt die gesellschaftliche Arbeitsteilung?
2011
12
December
629-639
division of labour ; industrial structure ; occupational structure ; occupational qualification ; occupational sociology ; service sector
Occupational psychology and sociology
https://www.wsi.de/de/wsi-mitteilungen.htm
German
Bibliogr.
"Verschiebungen in der Weltwirtschaft und Deregulierungspolitiken setzen die Berufsgliederung unter Veränderungsdruck. Dieser vielgestaltige Wandel kann nicht einfach auf pauschale Trends einer postindustriellen Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft reduziert werden. Er muss als Teil der differenzierten Dynamiken der Berufsgliederung als Ganzer analysiert werden. Dies leistet der Ansatz von Oesch, der das vertikale Modell von Goldthorpe zu einem mehrdimensionalen Raumkonzept umgebaut hat. Mit repräsentativen Paneldaten von 1990-2007 wurde ermittelt, dass die Berufsverschiebungen nicht ein Ende, sondern eine innere Umstrukturierung der Industriegesellschaft anzeigen. Es wachsen besonders Hochqualifikationen und Dienstleistungen, die langfristige Bedarfe der Industrie (organisatorische Dienstleistungen) oder allgemeine Zukunftserfordernisse (Humandienstleistungen) erfüllen. Dieses Wachstum ist in der BRD gebremst durch neoliberale Austeritätspolitik. Dagegen könnten höhere Investitionen in die Bildungs-, Gesundheits- und Sozialdienstleistungen nicht nur für das wirtschaftlich nötige Humankapital, sondern auch für eine Rückkehr zu einem inklusiven Wohlfahrtsstaat mit niedriger Arbeitslosigkeit und auch besserer Erwerbschancen für Frauen sorgen."
Paper
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