Die Arbeitsbeziehungen im postsowjetischen Russland: Endogene Interdependenzen und äußere Vorbilder
2006
32
4
505-529
employment ; labour relations ; social partners ; statistics ; unemployment ; wages
Labour relations
German
Bibliogr.
"In allen Transitionsländern, auch in der Russischen Föderation (RF), waren die sozialökonomische Entwicklung bzw. der Reformprozess in Richtung Marktwirtschaft und pluralistische Demokratie vor allem durch die Revolution in den Eigentumsverhältnissen (Schlagwort: Privatisierung) sowie durch das Zustandenkommen von neuen Märkten und Institutionen gekennzeichnet, was in der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur auch einen gebührenden Niderschlag fand. Dagegen blieb der für ganze Gesellschaften ausschlaggebende und existenzielle Bereich von Arbeitsbeziehungen etwas im Hintergrund von wissenschaftlichen Forschungen bezüglich der Reformländer, obwohl auch hier eine tiefgreifende Revolution stattgefunden hat. In dem vorliegenden Artikel ist der Autot bestrebt,diese Lücke wenigstens teilweise zu schliessen. Er untersucht die Beziehungen im russischen sozialen Dreieck, das entgegen anderslautenden Behauptungen keine wahre Sozialpartnerschaft verkörpert (nicht zuletzt wegen fehlender Mitbestimmung), im System von Tarifverträgen (Kollektivverträgen) auf betrieblicher und sektoraler Ebene, geht der Problematik der Arbeitsverträge mit Arbeitnehmern nach, beleuchtet die Situation in besonders brisanten Bereichen von Arbeitsbeziehungen wie die Lohngestaltung, Beschäftigung und Arbeitslosigkeit. Insgesamt entsteht ein frühkapitalistisches Bild dieser Beziehungen. Allerdings häufen sich unter den Bedingungen einer abgeschlossenen Urakkumulation des Kapitals und eines seit der Jahrhundertwende kräftigen Wirtschaftswachstums Zeichen einer Erholung bzw. Stabilisierung in der russischen Arbeitswelt an."
Paper
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