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"Neue Arbeitsverträge": Mittel im Kampf gegen Arbeitslosigkeit? Der "Contract première embauche", der "Contract nouvelles embauches" - Lektionen eines Mißerfolges

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Article

Le Friant, Martine

Arbeit und Recht

2006

54

12

December

423-428

conditions of employment ; labour contract ; labour law ; young worker

France

Law

German

"Die französische Regierung propagiert seit Jahren den Kampf gegen die prekäre wirtschaftliche Lage und die Arbeitslosigkeit der Jugendlichen. In der Tat hat die sich ständig ändernde Zahl der unsicheren Arbeitsplätze besondere Auswirkungen auf die unter dreißigjährigen Erwerbstätigen, deren Berufswege voller Unterbrechungen sind. Die Jugendlichen benötigen im Durchschnitt 8 bis 11 Jahre, bis sie einen festen Vertrag erhalten, d. h. durchschnittlich im Alter von 33 Jahren. Die Regierung gesteht eine Arbeitslosenquote der Jugendlichen von 22,8% ein und sogar von 40% für diejenigen, die ohne qualifizierte Ausbildung sind, gegenüber 9,6% (offizielle Angaben) für die Gesamtheit der Bevölkerung. Je nach Ausrichtung der Autoren werden unterschiedliche Zahlen angeführt. Internationale Vergleiche erweisen sich als besonders heikel, so sehr variieren die Messverfahren von einem Land zum anderen. Eine von einem Wirtschaftsstatistiker durchgeführte neue Studie gelangt zu dem Ergebnis, dass die Lage Frankreichs nicht spezifisch ungünstig sei. Wenn man sich auf andere Indikatoren als die Arbeitslosenquote allein stütze, stelle man fest, dass Frankreich eher im Mittelfeld liege. Das Ausmaß der Jugendarbeitslosigkeit sei die Spiegelung einer hohen Gesamtarbeitslosigkeit. Und wenn man als Indikator die Abweichung (absolut oder relativ) zwischen dem Anteil der jugendlichen Arbeitslosen und dem der Gesamtheit der Arbeitslosen unter allen Personen im erwerbsfähigen Alter festhält, besetze Frankreich den zweiten Rang hinter Deutschland innerhalb der 19 OECD-Länder. Ungeachtet der Vorbehalte, die die Zuverlässigkeit solcher Zahlen betreffen, ist es unbestreitbar, dass sich die Situation des französischen Arbeitsmarktes verschlechtert hat. Und dafür ist in den Augen der Regierung das Arbeitsrecht verantwortlich und ganz besonders das Kündigungsrecht. Beides wird grob vereinfachend als Hemmschuh für Einstellungen dargestellt. Keine Regierung hatte es bis jetzt gewagt, frontal gegen ein Gesetz aus dem Jahre 19735 anzugehen, das insbes. einen „wirklichen und ernsthaften Grund“, so die französische Gesetzesterminologie, vom AG fordert, wenn er einen AN entlassen will. Welch ein Hemmnis!"

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