Rechtspopulistische Aktivitäten in betrieblichen Kontexten und gewerkschaftliche Reaktionen
Schroeder, Wolfgang ; Greef, Samuel ; Ten Elsen, Jennifer ; Heller, Lukas
2019
72
3
185-192
populism ; extremism ; trade union attitude ; DGB ; works council
Politics
https://doi.org/10.5771/0342-300X-2019-3-185
German
Bibliogr.
"Die gewachsene Attraktivität des Rechtspopulismus ist nicht nur eine Bewährungsprobe für die Demokratie, sondern auch eine Herausforderung für die DGB-Gewerkschaften, die sich selbst als „Bollwerk gegen rechts“ verstehen. Dieser Beitrag fragt nach Akteuren, Themen und Zielen von rechtspopulistischen Aktivitäten in betrieblichen Kontexten und möglichen gewerkschaftlichen Gegenreaktionen. Die neuen rechtspopulistischen Aktivitäten folgen einer pfadabhängigen Logik. Deren verändertes Profil besteht darin, dass sie in der vertikalen (unten gegen oben) und horizontalen (drinnen gegen draußen) Konfliktlinie sowohl die Anti-Establishment-Perspektive linker Gewerkschafter*innen gegen Co-Management als auch die rechte abschottende Standortlogik gelber Gewerkschaften zu einer neuen Mobilisierungsstrategie verknüpfen. Ausschlaggebend für diese Strategie ist eine Gelegenheitsstruktur aus strukturellen Entwicklungen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Die Betriebsratswahlen 2018 öffneten dann ein Gelegenheitsfenster für eine stärkere betriebliche Verankerung. Auf diese Interventionen antworten die Gewerkschaften kontextgebunden mit Reaktionen zwischen Auseinandersetzung und Abgrenzung."
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