Ende des Abwärtstrends? Zur Entwicklung des Streikvolumens in Westeuropa seit Beginn der Weltwirtschaftskrise
2014
5
July
345-352
collective bargaining ; economic recession ; general strike ; strike frequency
Labour disputes
German
Bibliogr.
"Gesellschaftliche Mobilisierung und soziale Konflikte gewinnen weltweit an Fahrt. Dennoch ist auf den ersten Blick seit dem Ausbruch der Großen Rezession kein allgemeiner Anstieg im durchschnittlichen Arbeitskampfvolumen Westeuropas zu verzeichnen. Wie kann man diese Ruhe erklären? Der Beitrag konstatiert zunächst ein ernsthaftes Erhebungsproblem. Die großen defensiven politischen Massenstreiks, die zugleich Ausdruck gewerkschaftlicher Mobilisierungsmacht sind, konzentrieren sich in Südeuropa. Gerade für diese Länder sind jedoch keine aktuellen amtlichen Streikstatistiken verfügbar. Allerdings ist auch in einigen Ländern außerhalb Südeuropas ein relativer Anstieg politischer Massenstreiks (vor allem im öffentlichen Sektor) festzustellen, der eine relative Stabilität oder sogar einen Anstieg des Streikvolumens seit Krisenbeginn erklärt. Flächenstreiks bilden letztlich nicht den Kern der neuen sozialen Protestwelle, sondern sind für gewöhnlich mit Tarifrunden der großen Industriegewerkschaften verbunden. Dies gilt insbesondere für Skandinavien und die traditionell eher streikarmen Länder wie Deutschland, die zudem von der Krise weniger betroffen sind."
Digital
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