"Die »Arbeitszeit« ist sowohl Gegenstand des Arbeitsschutzes in Gestalt des ArbZG als auch Gegenstand der Mitbestimmung des BR nach § 87 Abs. 1 Nr. 2, 3 BetrVG, (manchmal) § 99 BetrVG sowie individual- und tarifvertraglicher Regelungen.
Unter arbeitsschutzrechtlichen Aspekten geht es um die Begrenzung von Arbeitszeit auf ein höchstzulässiges Maß und ihre Unterbrechung durch notwendige Ruhezeiten, um gesundheitsgefährdende Belastungen der AN zu vermeiden. Der Beitrag zeichnet die Grundlinien der Regelungen des dt. ArbZG und die Grenzen der auf seiner Basis möglichen Flexibilität nach, die stets auf ihre Übereinstimmung mit Unionsrecht in der RL 2003/88/EG zu überprüfen sind. Von besonderer Bedeutung ist die Frage, welche Tätigkeiten »Arbeit« im Sinne der dt. und eur. Regelungen darstellen. Sie ist für diverse Pflichten und fremdnützige Aktivitäten der AN noch nicht abschließend geklärt.
Bei der Mitbestimmung nach § 87 Abs. 1 Nr. 2 BetrVG geht es um die Frage, an welchen Wochentagen und zu welchen konkreten Tageszeiten die AN arbeiten sollen, wann genau also die Arbeitszeit für den einzelnen AN beginnt und endet. Auch in diesem Zusammenhang ist es von Bedeutung, welche Tätigkeiten »Arbeit« sind, ob etwa das Anlegen besonderer Dienst- oder Schutzkleidung im Betrieb schon zur Arbeit zählt. Für die Mitbestimmung nach § 87 Abs. 1 Nr. 3 BetrVG darf die Veränderung des üblichen Arbeitszeitvolumens nur »vorübergehend«, für die nach § 99 BetrVG muss die Erhöhung des bisherigen Volumens »erheblich« sein. Der Beitrag zeigt die Probleme im Einzelnen auf.
Individualvertraglich ist zu regeln, in welchem zeitlichen Umfang der AN Arbeit schuldet. § 307 BGB verlangt hinreichende Bestimmtheit, insbesondere hinsichtlich der Abrede, für welchen zeitlichen Arbeitsumfang der AG welche Vergütung schuldet. Auch ist zu klären, was zur vergütungspflichtigen »Arbeitszeit« gehört. Dies deckt sich nicht notwendig mit dem arbeitsschutz- und betriebsverfassungsrechtlichen Bereich.
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Working time is subject of health and safety in the form of the Working Time Act (ArbZG) as well as of works councils' co-determination under section 87 (1) Nr. 2 and 3 Works Constitution Act (BetrVG), (at times) section 99 BetrVG and of individual and collective contractual arrangements.
Under health and safety aspects, it is about limitation of working time to a maximum permissible threshold and its interruption through necessary rest periods in order to avoid health endangering impacts on the employees. The paper describes baselines of the German Working Time Act's rules and limits to flexibility according to it, which are to be tested constantly for their conformity with EU law in the directive 2003/88/EC. The question which activities constitute »work« under German and European rules is of particular importance. There is no definitive answer to this question yet for diverse employee duties and activities for the benefit of others.
For co-determination under sect. 87 (1) Nr. 2 BetrVG the question is, on which weekdays and concrete daytimes employees shall work, i.e. when exactly does working time start and end? In this context as well, it is of importance which activities are »work«, e. g. whether putting on protective clothing at the work place counts as work. For co-determination under section 87 (1) Nr. 3 BetrVG an alteration of the usual working time volume may only be »temporary«, for co-determination under section 99 BetrVG the increase of the hitherto existing volume must be »significant«. The paper describes the problems in detail.
It must be resolved in individual contracts to which temporal extent the employee owes work at all. Here, section 307 Civil Code (BGB) requests sufficient clarity, in particular regarding the agreement for which temporal work extent the employer owes which reimbursement. Here as well it has to be determined what belongs to reimbursable »working time«. This is not necessarily coinciding with the health and safety or the co-determination realm."

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