Arbeitsmarktaktivierung im Interesse geflüchteter Frauen ?
2022
75
1
66-71
labour market policy ; activation ; migrant worker ; women ; refugee
Migration
https://doi.org/10.5771/0342-300X-2022-1-66
German
Bibliogr.
"Die Interessen geflüchteter Frauen gelten gemeinhin als schwach im Sozialstaat. Selten werden sie als eigenständige Akteure betrachtet, Lebensumstände wie ein befristeter Aufenthaltsstatus, Sorgeverpflichtungen und fehlende Erwerbsteilhabe erschweren die Organisation und Durchsetzung von Interessen. Über ihre frauen- und migrationsspezifischen Bedürfnisse ist zudem wenig bekannt. Der Beitrag präsentiert qualitative Forschung zur Arbeitsmarktteilhabe geflüchteter Frauen, die an den Erfahrungen der Frauen ansetzt. Er liefert einen Überblick über ihr Interesse an Arbeitsmarktteilhabe in Deutschland sowie ihrer Adressierung in den Jobcentern. Dabei zeigt sich: Während den Frauen das Durchsetzen ihrer eigenen Interessen etwa an qualifizierter Beschäftigung selten gelingt, ist das Handeln der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt als Akteuren advokatorischer Interessenvertretung an einem scheinbaren Wissen über geflüchtete Frauen als „Andere“ orientiert. Behördliche Strukturen, die u. a. Mehrfachdiskriminierung aufgrund von Religion und Gender ausblenden, erschweren offenbar eine angemessene Adressierung heterogener Zielgruppen in der Arbeitsverwaltung."
Digital
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