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Arbeit und Recht - vol. 68 n° 5 -

Arbeit und Recht

"Diskussionen um Inhalt und Reichweite des Streikrechts haben die dt. Arbeiterbewegung durch ihre gesamte Geschichte begleitet. Historisch sticht hierbei ein Ereignis besonders hervor: Die sog. Massenstreikdebatte, welche ihren Höhepunkt und vorläufigen Abschluss 1906 fand. Sie drehte sich nicht nur um die Frage, welchem Zweck Arbeitskämpfe zu dienen hätten und welche Rolle sie in politischen und wirtschaftlichen Konflikten einnähmen. Es ging vielmehr um eine grds. Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Flügeln der Arbeiterbewegung. Denn die in der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands rund um ihren Vorsitzenden Carl Legien versammelten freien Gewerkschaften haderten schon länger mit der ihnen von der SPD zugedachten Rolle als Vorfeldorganisation. Sie wollten sich nicht mehr den damaligen revolutionären Zielen der Sozialdemokratie unterordnen, sondern sich im alltäglichen Kampf um konkrete Verbesserungen der Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiterklasse emanzipieren. Der Artikel beleuchtet Hintergründe dieser Auseinandersetzung, Positionen der maßgeblich Beteiligten sowie Folgen und Auswirkungen. Es handelte sich um eine grundlegende Weichenstellung, welche das dt. Arbeitskampfrecht nachhaltig prägen sollte. Insofern ist die Massenstreikdebatte auch für heutigen Diskussionen noch von Interesse.

A bird in the hand is worth two in the bush – The 1905/06 Mass Strike Debate

Discussions relating to contents and scope of the right to strike have been constant companions of the German worker's movement throughout its history. One event is particularly prominent from the historical point of view: The so-called mass strike debate which reached its peak and preliminary ending in 1906. It was not only about the question what purpose strikes were to serve, and which role they played in political and economic conflicts. It was rather about a fundamental dispute between diverse wings of the worker's movement, since the free trade unions gathered around the chairman of the General Commission of Trade Unions in Germany, Carl Legien, had for some time bemoaned their role as pioneering organization as attributed to them by the Social Democratic Party. They refused to subordinate to the then revolutionary objectives of the social democrats, but wished to emancipate themselves in the daily struggle for concrete improvements of working and living conditions of the working class. The article sheds light on the background of this dispute, the positions of major parties involved as well as its consequences and results. This event set the basic course for the future which lastingly characterized the German law of industrial disputes. Insofar, even today the mass strike debate is of continuing interest for current discussions."
"Diskussionen um Inhalt und Reichweite des Streikrechts haben die dt. Arbeiterbewegung durch ihre gesamte Geschichte begleitet. Historisch sticht hierbei ein Ereignis besonders hervor: Die sog. Massenstreikdebatte, welche ihren Höhepunkt und vorläufigen Abschluss 1906 fand. Sie drehte sich nicht nur um die Frage, welchem Zweck Arbeitskämpfe zu dienen hätten und welche Rolle sie in politischen und wirtschaftlichen Konflikten einnähmen. Es ging ...

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Arbeit und Recht - vol. 69 n° 1 -

Arbeit und Recht

"Der vorl. Artikel beschäftigt sich mit der Frage, unter welchen Bedingungen Gewerkschaften bestimmten Personen die Mitgliedschaft verwehren dürfen. Als Aufhänger hierfür wird die aktuelle Debatte in der IG Metall um Unvereinbarkeitsbeschlüsse genutzt. Deren Satzung wird daher auch exemplarisch herangezogen. Ausgangspunkt der angestellten Überlegungen ist die gesellschaftliche Relevanz von Gewerkschaften. Die rechtlichen Grundlagen der Gewerkschaftsmitgliedschaft sind v. a. verfassungsrechtlich geprägt und müssen dabei teils gegensätzliche Interessenlagen in Einklang bringen. Dies wird anhand ausgewählter Fallbeispiele und entspr. Rspr. verdeutlicht. Die zentrale Aussage des Artikels ist, dass Gewerkschaften in Deutschland über eine weitgehende innerverbandliche Autonomie verfügen. Die Beurteilung der Rechtmäßigkeit von Aufnahmeverweigerungen oder Ausschlüssen misst sich an den in ihren Satzungen festgelegten demokratischen Verfahren.

Limits of Trade Union Autonomy in Admitting and Excluding Members

This article deals with the question of the conditions under which trade unions may deny membership to certain persons. The current debate in the IG Metall on incompatibility decisions is used as a starting point. The IG Metall statutes are therefore used as an example. The starting point of the considerations is the social relevance of trade unions. The legal foundations of trade union membership are primarily shaped by constitutional law and must reconcile conflicting interests. This is illustrated by means of selected case studies and corresponding case law. The central statement of the article is that trade unions in Germany have extensive autonomy within their associations. The assessment of the legitimacy of refusals of admission or exclusions is measured against the democratic procedures laid down in their statutes."
"Der vorl. Artikel beschäftigt sich mit der Frage, unter welchen Bedingungen Gewerkschaften bestimmten Personen die Mitgliedschaft verwehren dürfen. Als Aufhänger hierfür wird die aktuelle Debatte in der IG Metall um Unvereinbarkeitsbeschlüsse genutzt. Deren Satzung wird daher auch exemplarisch herangezogen. Ausgangspunkt der angestellten Überlegungen ist die gesellschaftliche Relevanz von Gewerkschaften. Die rechtlichen Grundlagen der ...

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