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Gewerkschaftsstrategien auf globaler Ebene. Zur Entstehung eines breiten Repertoires

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Article

Hammer, Nikolaus

Wirtschaft und Gesellschaft

2006

32

1

95-120

collective bargaining ; European works council ; global agreement ; globalization ; international trade union ; trade unionism ; trade union attitude

Trade unionism

https://wug.akwien.at/

German

Bibliogr.

"Im Vergleich zur defensiven Situation Ende der 1980er Jahre haben sich Gewerkschaften - angesichts der Herausforderungen unternehmerischer ‚sozialer Verantwortung', der Verhaltenskodizes sowie dem sozialpolitischen Stillstand auf multilateraler Ebene - auf allen Ebenen der neuen internationalen politischen Ökonomie gestellt. Nicht nur war die Entstehung einer komplexen Steuerungsform sozialer Verantwortung auf mehreren Ebenen zu beobachten,53 bedeutender noch ist die Tatsache, dass die internationale Gewerkschaftsbewegung strategisch besser positioniert ist als noch zu Beginn der 1990er Jahre.54 Dies betrifft einerseits die Erneuerung gewerkschaftlicher Aktivitäten am Arbeitsplatz, d. h. eine Dimension interner Organisierung, in der Form verschiedener Organisations- und Handlungsformen, als auch solidarischer und demokratischer Machtressourcen.55 Andererseits jedoch gab es einen Wandel in der strategischen Ausrichtung, die auf neue Realitäten in der Organisation des Kapitals abstellt und die eigenen Kampagnen dementsprechend konzipiert. Die Implikationen, die Fichter und Sydow (2002) und Bonacich (2003) sehen, zeigen dabei nur das unmittelbare Potenzial von Strategien auf, die sich an globalen Warenketten orientieren.Die gewerkschaftliche Organisation am Arbeitsplatz ist allerdings der entscheidende Anfangspunkt, um die aufgezeigten Möglichkeiten auch nur ansatzweise realisieren zu können. Auch wenn Kampagnen praktisch von unterschiedlichen Ebenen und unterschiedlichen Instrumenten Impulse beziehen, ist es immer noch die Kapazität der Mobilisierung am Arbeitsplatz, die jeder erfolgreichen Vertretung zugrunde liegt.Angesichts der gegenwärtigen Form der Globalisierung sind auch die Gewerkschaften des ‚Nordens' in der Pflicht, wenn es um die Schaffung und Förderung gewerkschaftlichen Mobilisierungspotenzials im ‚Süden' geht. Es wäre jedenfalls plausibel, Hymans Dynamiken internationaler Gewerkschaftsarbeit auch als Zyklus zu verstehen: Wäre es nach der Phase von Bürokratie und Diplomatie wieder an der Zeit, innovative Formen internationaler Agitation und Mobilisierung zu entwickeln?"

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