Sozialökologischer Umbau der Weltwirtschaft oder Handelskrieg mit anderen Mitteln?
2020
73
6
411-417
epidemic disease ; relocation of industry ; industrial policy ; globalization ; climate change
Industrial economics
https://doi.org/10.5771/0342-300X-2020-6-411
German
Bibliogr.
"Die Engpässe bei Atemschutzmasken und medizinischer Ausrüstung im Laufe der Covid-19-Krise haben eine grundlegende Diskussion über die Krisenanfälligkeit globaler Wertschöpfungsketten angestoßen. Hierbei stehen Forderungen nach einer Rückverlagerung der Fertigung (Reshoring), einer Diversifizierung der Lieferketten und dem Aufbau von Lagerbeständen bzw. Sicherheitspuffern im Mittelpunkt. Der Beitrag hinterfragt die Grundannahmen dieser Debatten und zeigt, dass die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Folge der Covid-19-Krise nicht primär Resultat exzessiver Auslandsabhängigkeit, sondern der von Kostenoptimierungszielen getriebenen engen Taktung und komplexen Verzweigung von Wertschöpfungsketten ist. Antworten auf die Probleme mit der gegenwärtigen Struktur globaler Wertschöpfungsketten sollten dieses Thema in den Kontext der unumgänglichen sozial-ökologischen Transformation der Wirtschaftsweise stellen. Dies beinhaltet vor allem eine erhöhte gesellschaftliche Resilienz durch die Stärkung fundamentaler Güter und Dienstleistungen in Bereichen wie Wohnen, Energie, Wasser, Gesundheit, Bildung und Pflege."
Digital
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