Die vier Grundfreiheiten, freier Verkehr von Waren, Dienstleistungs-, Kapitalverkehrsfreiheit sowie AN-Freizügigkeit sind Kern des Eur. Binnenmarktes und waren Ausgangspunkt für die Schaffung von Wohlstand und das Zusammenwachsen Europas. Wie konnte es dazu kommen, dass in den letzten Jahren zunehmend die Unterstützung für den europäischen Integrationsprozess schwindet?
Anhand zweier Thesen wird analysiert, wie es dazu kommt, dass der Binnenmarkt nicht mehr Motor der Konvergenz, sondern der zentrifugalen Kräfte ist. Die erste These kommt zu dem Ergebnis, dass das unausgewogene Verhältnis zu Gunsten von Liberalisierung und zu Lasten sozialer Regulierung zu einem Legitimationsproblem und Verlust demokratischer Gestaltung führt. These zwei schlussfolgert, dass die Radikalisierung der Binnenmarktintegration auf die Rechtsprechung des EuGH zurückzuführen ist. Durch die extensive Auslegung des geforderten transnationalen Bezuges werden die vier Grundfreiheiten auf innerstaatliche Sachverhalte ohne direkten Binnenmarktbezug ausgeweitet. Diese Form der Liberalisierung bewirkt Eingriffe in die Arbeitsteilung zwischen Markt und Staat und baut nationale Schutzstandards wegen Europawidrigkeit ab.
Eine solche Entwicklung bringt dringenden politischen Handlungsbedarf mit sich, um das eur. Projekt wieder auf die richtigen Schienen zu bringen: Es bedarf eines sozialen Fortschrittsprotokolls, das den Vorrang von kollektiven und individuellen Arbeits- und Sozialrechten vor den Binnenmarktfreiheiten festlegt. Ergänzt muss es werden mit einem Rückschrittsverbot sowie mit der Einrichtung einer Sozial- und Arbeitsrechtskammer beim EuGH, in die sachkundige Laienrichter entsandt werden, wie dies auch in Gerichten verschiedener MS bei Arbeits- und Sozialrechtskammern der Fall ist.
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The 4 fundamental freedoms (free movement of goods, capital, services, and labour) are the core of the European common market and were the starting point for the creation of wealth and the growing together of Europe. How did it come to the ever-faster shrinkage of the support for the European integration process in the last years?
By means of two theories the article analyzes why the internal market is not motor for convergence any more, but has become a centrifugal power instead. The first theory comes to the result that the unbalanced situation, in favour of liberalization and to the detriment of social regulation, leads to a legitimation problem and to the loss of democratic shaping. Theory two concludes that the radicalisation of internal market integration is the result of ECJ jurisdiction. Through extensive interpretation of the necessary transnational context the four fundamental freedoms are applied to national cases without direct internal market aspects. This form of liberalization causes encroachments on the division of responsibilities between market and state and dismantles national protection standards under the assumption that they are against Europe.
Such a development causes urgent need for political action in order to bring the European project back on the right track. There is need for a Social Progress Protocol establishing the priority of collective and individual labour and social rights over the internal market freedoms. Additionally, there must be a regression prohibition and the installation of a chamber for social and labour law within the ECJ where competent laypersons participate as judges, just like it is the case in courts of various member states.

Support: Paper