"Der Informationsanspruch des Wirtschaftsausschusses (WA) ist weitgehend. Schwierigkeiten bei der Informationsbeschaffung kann es geben, wenn Informationen notwendig sind, die über die Ebene des UN hinausgehen. Dies ist insbes. bei der Einbettung des UN in einem Konzern der Fall. Für die Einbindung in einen Konzern ist typisch, dass die maßgebenden unternehmerischen Entscheidungen nicht mehr in der Tochtergesellschaft getroffen werden, sondern in der Konzernleitung. Dabei stellt sich zentral die Frage, wann aus rechtlicher Sicht eine entspr. Kenntnis über diese Vorgänge bei den Unternehmensvertretern unterstellt wird. In etlichen Konstellationen ist dies zu bejahen: Bei Organisationsformen im Konzern, die zu unternehmensübergreifender Zusammenarbeit und ggf. Personaleinsatz führen; in einer Führungsstruktur, bei der die relevanten Entscheidungen und Planungen sowie Mitbestimmungsangelegenheiten von der Konzernspitze gesteuert werden; bei partieller personeller Identität des Führungspersonals in UN-Leitungen und Führungsebenen im Konzern; bei konzernweiten Projekten, deren Ziel mehr als eine Konzerntochter betreffen und deren Steuerung und Teambesetzung unternehmensübergreifend angelegt ist; in den Kernbereichen unternehmerischer Entscheidungen, z.B. der Planung von Massenentlassungen, Betriebsübergängen sowie generell bei unternehmensübergreifenden Betriebsänderungen. Einlassungen, Informationen über konzernweite, unternehmensrelevante Tatbestände nicht zur Verfügung zu haben, sind aufgrund der Pflicht zur Informationsverschaffung unbeachtlich. Notfalls muss über eine nach § 109 BetrVG einberufene Einigungsstelle auf die Einhaltung dieser Pflichten gedrängt werden.

Jens Peter Hjort: The economic affairs committees' right to information in groups of companies

The economic affairs committee's right to information is extensive. Difficulties may occur if information going beyond the company is needed. This is particularly the case if the company is incorperated in a group. It is typical for an incorperation that important economic decisions are made by a group executive board. Therefore, it is not clear at which moment the knowledge of company representatives of these decisions may be assumed from a legal point of view. In a lot of situations this has to be affirmed: organizational structures in a group leading to industrial cooperation and cooperation in organizing workforce; governance structures where the head of the group operates important decisions as well as plans and codetermination; management partly consisting of the same persons in the companies' management and the groups' management; group wide projects affecting more than just subsidiary companies; important business decisions like planning collective dismissals, transfer of business and company-wide substantial alterations to the establishment in general. Statements claiming not having access to relevant information concerning group's facts are disregarded, as there is the obligation to procure information. If necessary, by using an arbitration committee the responsible persons have to be urged to fulfil their obligations."

Support: Paper