Arbeit und Recht - vol. 69 n° 10 -
"Die Autorin untersucht die rechtlichen Möglichkeiten, sich als AN gegen sexuelle Belästigung im Arbeitsverhältnis zu wehren. Dabei geht sie von der Grundannahme aus, dass das allg. Persönlichkeitsrecht aus Art. 1 Abs. 1, 2 Abs. 1 GG einerseits Zwang, Eingriffe in die körperliche Integrität und Entwürdigung verbietet, andererseits aber menschliche Bindungen auch sexueller Natur ermöglicht – auch am Arbeitsplatz.
Vor diesem Hintergrund lehnt sie massive Präventionsmaßnahmen nach US-amerikanischem Vorbild (Verbot von 4-Augen-Kontakten zwischen Männern und Frauen) als unverhältnismäßig ab und stellt dar, inwieweit AG dennoch präventiv tätig werden können und müssen.
Der Schwerpunkt des Diskriminierungsschutzes nach AGG liege aber in intervenierenden Maßnahmen, wie die Autorin mit einer gründlichen Auswertung der Rspr. belegt. Gleichzeitig zeigt sie Probleme und Grenzen der Handlungsmöglichkeiten auf.
Die Autorin geht auch auf die Möglichkeiten ein, als Betroffene gegen die Person selbst vorzugehen, die die diskriminierende Handlung begangen hat. Die nur schwache Ausgestaltung der Handlungsmöglichkeiten sei zwar überraschend, ergebe sich aber aus der Konstruktion des AGG, das primär den AG adressiere. Dies sei aber auch aus Sicht der Opfer interessengerecht.
Between »Love Ban« and #MeToo: Sexual Harassment at Work
The author examines legal opportunities of how employees can defend themselves against sexual harassment at work. She starts from the assumption that the general personal rights under Article 1 (1), 2 (1) GG (German Constitution) on one hand prohibit force, invasion of physical integrity and degradation, however, human relationships, also of sexual nature, shall be possible – even at work.
Against this background, she rejects massive preventive measures according to US-American examples (ban of 4-eyes contacts between men and women) as being unproportionate, and illustrates how employers may and must act preventively.
Focus of the antidiscrimination approach of the AGG (General Equal Treatment Act), however, are intervening measures as the author proves by thorough analysis of case law. At the same time, she sheds light on issues and limitations of options for action.
The author also deals with opportunities of persons affected to take action against a person who behaved in a discriminating manner. The weak design of those opportunities is surprising, but is dependent on the legal construction of the AGG, which primarily addresses employers. However, this is only fair and duly reflects the interests of the victims."
"Die Autorin untersucht die rechtlichen Möglichkeiten, sich als AN gegen sexuelle Belästigung im Arbeitsverhältnis zu wehren. Dabei geht sie von der Grundannahme aus, dass das allg. Persönlichkeitsrecht aus Art. 1 Abs. 1, 2 Abs. 1 GG einerseits Zwang, Eingriffe in die körperliche Integrität und Entwürdigung verbietet, andererseits aber menschliche Bindungen auch sexueller Natur ermöglicht – auch am Arbeitsplatz.
Vor diesem Hintergrund lehnt sie ...
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